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BKK für Heilberufe: BVA veranlasst Schließung zum 1. Januar 2012

Nov 09 2011

Wie kürzlich berichtet, kränkelt es bei der BKK für Heilberufe: Die für dieses Jahr geplante Fusion mit der BKK vor Ort wird doch nicht stattfinden, da diese ihr Fusionsangebot zurückgezogen hat, die Suche nach einem anderen Fusionspartner blieb aufgrund der finanziellen Schieflage der BKK für Heilberufe ebenfalls erfolglos. Aus diesem Grund – genauer gesagt wegen "mangelnder dauerhafter Leistungsfähigkeit der BKK für Heilberufe" – hat das Bundesversicherungsamt mit Ablauf des 31.12.2011 deren Schließung beschlossen.

Schon seit Jahren leidet die Düsseldorfer Krankenkasse unter finanziellen Schwierigkeiten und sinkenden Kundenzahlen, mit Einführung des Gesundheitsfonds 2009 hat sich die Situation noch weiter verschlechtert. Für 2011 wird ein Defizit von 26 Millionen Euro erwartet, knapp 50 Prozent ihrer Kunden hat die BKK für Heilberufe seit 2009 verloren – Zahlen, die die dramatische Lage verdeutlichen und den Beschluss des BVA erklären.

Damit ist die BKK für Heilberufe bereits die zweite Krankenkasse, die dieses Jahr geschlossen wird: Zum 1. Juli hatte das BVA bereits die Schließung der Stuttgarter City BKK veranlasst, die in den vergangenen Jahren mit ähnlichen Problemem zu kämpfen hatte. Damals hatten viele Kunden Probleme bei der Suche nach einer neuen Krankenkasse, da einige Anbieter sich quer stellten und Antragsteller zurückwiesen. Dem konnte jedoch durch Eingreifen des Gesetzgebers Einhalt geboten werden. Ein solches Szenario, so Bundesgesundheitsminister Bahr, werde sich nicht wiederholen: Die gesetzlichen Kassen in Deutschland sind gezwungen, ehemalige Versicherte der BKK für Heilberufe "ohne Ansehen von Alter und Gesundheit" aufzunehmen. Zuwiderhandlungen, so Bahr, werden mit hohen Geldbußen von bis zu 50'000 Euro bestraft.

Eine Kündigung bei der BKK für Heilberufe ist übrigens nicht nötig: Die Noch-Kunden wurden bereits per Anschreiben über die bevorstehende Schließung informiert und haben freies Kassenwahlrecht, das sie laut Ulrich Rosendal, Sprecher der Pleite-Kasse, auch "zeitnah mit Wirkung zum 01.01.2012 ausüben" sollten.