Der deutsche Privatversicherer HUK will die steigenden Beiträge für ältere Kunden in den Griff bekommen und kalkuliert seine Tarife neu. Wolfgang Weiler, Vorstandsvorsitzender der HUK, spricht von einer Art Beitragsgarantie: So sollen Bestandskunden in Zukunft nie höhere Beiträge zahlen als Neukunden, die im selben Alter in die private Krankenversicherung eintreten wie sie selbst. Bislang ist das noch nicht der Fall, stattdessen steigen die Beiträge meist gerade im Alter rapide an.
Dieses Vorgehen der Versicherer hat in der Vergangenheit immer wieder für harsche Kritik durch Verbraucherschützer und Politiker gesorgt. Die SPD will das duale System aus privater und gesetzlicher Krankenkasse sogar ganz abschaffen und plädiert für eine Bürgerversicherung – die HUK geht also ein ganz essentielles und längst überfälliges Problem der privaten Krankenversicherungen an und könnte damit eine Vorreiterrolle einnehmen.
Die Beitragsgarantie erfordert allerdings auch eine Umstellung der Beitragskalkulation und wird bei der HUK zumindest vorübergehend für höhere Beiträge für Neukunden im Vergleich zu anderen Versicherern führen – viele Konkurrenten locken Neukunden nämlich mit besonders günstigen Tarifen. Durch die Umstellung wird zwar die Wettbewerbsposition der HUK geschwächt werden, dies scheint aber in Anbetracht der prekären Lage der deutschen Privatversicherer ein angebrachter Schritt zu sein.
Außerdem sei die Gelegenheit günstig, so Weiler: Durch die bevorstehende Umstellung auf Unisex-Tarife müssen die Versicherungen ohnehin die Beiträge neu berechnen. Der HUK-Vorstand gibt weiterhin an, der Versicherer werde diesen Schritt notfalls auch alleine machen, würde sich aber freuen, wenn andere sich anschließen würden.