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Beitragserhöhung bei der PKV mit Tarifwechsel umgehen

Nov 13 2017

Pünktlich zum Jahreswechsel erhöhen wieder viele Krankenversicherungen Ihre Beiträge. Insbesondere Privatversicherte stecken dann in der Zwickmühle. Ein Anbieterwechsel nimmt mit der Suche nach einem neuen Anbieter und einer neuen Gesundheitsprüfung viel Zeit in Anspruch. Durch Risikozuschläge können unvorhergesehen Kosten entstehen. Das größte Problem ist jedoch, dass bei einem Anbieterwechsel die Altersrückstellung zu großen Teilen verloren geht. Das Gesetz steht bei mehrfachen Beitragserhöhungen in den letzten Jahren auf Ihrer Seite. Anbieter müssen einem kostenlosen Tarifwechsel innerhalb der Versicherung zustimmen. Worauf Sie bei einem Tarifwechsel achten müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vorteile eines Tarifwechsels

Mit den Jahren erhöhen sich die Krankenkassenbeiträge stetig. Alle fünf bis zehn Jahre sollten Sie die Aktualität Ihres Versicherungstarifs überprüfen. Doch anstatt den Anbieter zu wechseln, lohnt sich in vielen Fällen ein Tarifwechsel beim selben Anbieter. Ein Tarifwechsel bietet Ihnen folgende Vorteile:

  • hohe Ersparnis zum gleichen Leistungsniveau
  • Anpassung des Tarifs an geänderte Lebenssituation
  • keine Kündigung und Suche nach neuem Anbieter erforderlich
  • besonders wichtig: volle Beibehaltung der Altersrückstellung

Was muss ich beim Wechsel beachten?

Zunächst einmal sollten Sie sich einen Überblick über Ihren aktuellen Tarif machen. Halten Sie in einer Liste fest, welche Leistungen Sie beibehalten, welche Sie nicht mehr benötigen und welche Sie zukünftig in Anspruch nehmen möchten. Anhand dieses Überblicks begeben Sie sich auf die Suche nach einem passenden, meist günstigeren Tarif. Doch Achtung: Ihre Versicherung ist meist nicht vom Wechsel in einen günstigeren Tarif begeistert. Ein Berater der Versicherung weist Sie schnell daraufhin, dass ein Tarifwechsel mit einer erneuten Gesundheitsprüfung und damit eventuellen Risikozuschlägen verbunden sein kann. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Selbst wenn Sie nach einer erneuten Prüfung Risikozuschläge zahlen müssten, können Sie problemlos in Ihrem alten Tarif bleiben.

Im Dschungel der unterschiedlichen Tarife ist es ratsam, sich einen unabhängigen Berater zu Rate zu ziehen. Dieser ist objektiv und berät Sie dahingehend welche Beitragskalkulation für Sie sinnvoll und welche Tarife für Sie passend sind. Anders als der Berater Ihrer Versicherung, arbeitet ein unabhängiger Berater ausschließlich in Ihrem Interesse.

Möglichkeiten den PKV-Beitrag weiter zu senken

Ist der Beitrag auch nach dem Tarifwechsel zu hoch, können weitere Maßnahmen ergriffen werden:

Risikozuschläge prüfen

Laut dem Paragraph 41 des Versicherungsvertragsgesetzes können Risikozuschläge aus Ihrem Vertrag genommen werden, wenn sich Ihre Gesundheit deutlich verbessert hat. Je nachdem wie gut Ihr aktueller Gesundheitszustand ist, kann der Risikozuschlag reduziert oder ganz gestrichen werden.

Selbstbehalt erhöhen

Eine weitere Möglichkeit Kosten zu sparen ist die Erhöhung des Selbstbehaltes. Bis zum vereinbarten Beitrag des Selbstbehaltes tragen Sie die Kosten selbst. Dafür reduziert sich der monatliche Gesamtbeitrag Ihres Tarifs. Diese Kostenreduzierung ist mit einem Risiko verbunden und will gut überlegt sein. Gehen Sie immer sicher, dass Sie einen ausreichend großen Puffer für Notfälle ansparen.

Notlagentarif

Der Notlagentarif ist eine zeitweilige Überbrückung, wenn Sie Ihren Beitrag nicht in voller Höhe zahlen können. Geht bei der Krankenkasse nicht die volle Summe ein, landen Sie nach einem Mahnverfahren im Notlagentarif. Dieser kostet zwischen 100 und 130 Euro und umfasst grundlegende Behandlungen.