Was haben der Klimawandel und steigende Versicherungsprämien miteinander zu tun? Ganz einfach: Deutsche Versicherer verzeichnen einen dramatischen Anstieg von Schäden durch Naturkatastrophen wie Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen. Der Klimawandel macht sich bereits bemerkbar – und mittelfristig führt dies natürlich auch zu finanziellen Konsequenzen für die Versicherten.
Professor Peter Höppe, Chef der GeoRisikoForschung beim Versicherer Munich Re, ist sich sicher: „Wenn wir uns die Trends bei der Anzahl schadenrelevanter Ereignisse anschauen, sehen wir den stärksten Anstieg bei Überschwemmungen“. Davon gibt es derzeit jährlich weltweit knapp 350 – das sind mehr als dreimal so viele wie noch 30 Jahren Jahren. Auch Stürme und andere wetterbedingte Katastrophen haben zugenommen, wie eine wissenschaftliche Studie zeigt, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Auftrag gegeben hat.
Demnach soll sich die Situation in den nächsten 30 Jahren sogar noch weiter verschärfen. Besondere Sorge bereiten der Branche übrigens lokale Starkniederschläge, wie sie in diesem Jahr schon einige Male in verschiedenen Regionen Deutschlands vorgekommen sind: Diese hätten zwar nicht den Aufmerksamkeitswert wie ein Flusshochwasser, würden aber mindestens genauso schwere Schäden anrichten, so Christian Diedrich, Vorstandsmitglied der ERGO Versicherungsgruppe.
Durch regionale Präventivmaßnahmen – beispielsweise den Bau oder die Erhöhung von Dämmen – könnten sich allerdings Milliarden einsparen lassen. Und auch ein Prämienanstieg als Folge einer wahren Flut von Schäden ließe sich so vermeiden.