Versicherungsarchiv.de - Versicherungsvergleich & Informationen

Kombi-Pakete werden teurer

Jun 28 2012

Und wieder einmal werden die Verbraucher zur Kasse gebeten: Wer seine Versicherungen im Paket abgeschlossen hat oder abschließen will, wird künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Denn ein neuer Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministeriums regelt unter anderem die Besteuerung genau dieser Pakete neu.

Viele Versicherer bieten ihren Kunden Rundum-Sorglos-Pakete an, die mehrere Policen miteinander verbinden. So sind zur Zeit zum Beispiel besonders Reiseversicherungspakete besonders beliebt, die dem Kunden einen sorgenfreien Urlaub garantieren sollen und von der Auslands-Krankenversicherung bis zur Gepäckversicherung alle nötigen Komponenten enthalten.

Genau diese Pakete, die Sach- und Personenversicherungen kombinieren, sind allerdings von den neuen Steuerregelungen betroffen. Diese werden nämlich unterschiedlich besteuert: Renten-, Lebens- und Krankenversicherungen sind ebenso wie Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherungen steuerfrei, auf alle anderen Versicherungsprodukte fallen 19 Prozent Versicherungssteuer an.

Bisher mussten Kunden auf versicherungsfreie Elemente in Paketen keine Steuern zahlen, solange die Prämienanteile der einzelnen Paketkomponenten im Vertrag sauber aufgeschlüsselt waren. Doch in Zukunft soll das nur noch möglich sein, wenn jede einzelne Komponente auch einzeln kündbar, also ein selbstständiger Vertrag sind – was so gut wie nie der Fall ist.
Das heißt also, dass künftig das gesamte Paket besteuert wird, sobald sich auch nur eine einzige steuerpflichtige Komponente darin befindet. Für Alt- wie auch für Neukunden wird es damit also deutlich teurer.

Für Kombi-Pakete mit steuerpflichtigen und steuerfreien Policen könnte die neue Regelung das Aus bedeuten. Das wäre den Verbraucherschützern allerdings ganz recht: Diesen sind Paketlösungen ohnehin ein Dorn im Auge, weil einige Versicherer darin gerne Policen verstecken, die der Kunde gar nicht braucht.

Anfang des nächsten Jahres schon sollen die neuen Steuerregeln in Kraft treten. Zuvor gilt es aber noch, Bundestag und Bundesrat zu passieren.