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PKV bietet weniger Leistung als GKV

Jun 13 2012

Viele Privatpatienten in Deutschland sind schlecht abgesichert. Denn private Versicherungen bieten ihren Kunden oft weniger als den gesetzlichen Leistungskatalog. Dies zeigt ein Vergleich zwischen gesetzlichen und privaten Krankenkassen.

Das Institut für Mikrodatenanalyse (IfMDA) und das Beratungsunternehmen Premiumcircle haben kürzlich eine Studie präsentiert, in deren Rahmen der Versicherungsschutz zahlreicher privater Versicherer sowohl untereinander als auch mit dem Leistungsangebot gesetzlicher Krankenversicherungen verglichen wurde. Das Ergebnis zeigt, dass mehr als 80 Prozent der Toptarife in der PKV nicht an den Standard der gesetzlichen Kassen heranreichen. Zwar würden die privaten Anbieter teilweise mehr leisten als die gesetzlichen, dafür würden gleichzeitig wichtige Standardleistungen, wie beispielsweise Anschlussbehandlungen, gar nicht abgedeckt, so Dieter Gorr, geschäftsführender Gesellschafter von Premiumcircle.

Auch Thomas Drabinski, Chef des IfMDA, kritisiert den Zustand in der PKV: Die Kunden wären oft nicht auf die Weise abgesichert, die sie erwarten. Daher müsse die Politik den Versicherern Mindeststandards für ihre Leistungen vorgeben. Derzeit lebe der Markt der privaten Krankenversicherung von seiner Intransparenz – sowohl Kunden als auch Versicherungsmaklern würde das nötige Wissen fehlen, um einen guten Versicherungsschutz auszuwählen.

Bei aller Kritik an der PKV sind sich jedoch beide einig, dass auch die gesetzlichen Krankenkassen kaum als Referenz herhalten können. Auch hier sei der Versicherungsschutz nicht optimal und unterliege politischer Willkür.

Der Verband der privaten Krankenversicherer reagierte verärgert auf die Studie und verwies auf Umfrageergebnisse, nach denen die Kunden der privaten Anbieter zufrieden mit deren Mehrleistungen seien.