Der Ombudsmann für Versicherungen hat seinen Jahresbericht veröffentlicht – und der fällt für die Branche nicht gerade schmeichelhaft aus. In der Kritik stehen vor allem zu komplizierte Policen und mangelhafte Aufklärung der Verbraucher.
In seinem 118-seitigen Bericht schreibt Prof. Dr. Günter Hirsch, die Kunden würden gerade im Bereich der Lebensversicherungen oft schlecht informiert. Die Versicherer würden ihre Produktinformationsblätter gerne mit Detailinformationen überladen, um sich rechtlich abzusichern. Die Informationen seien dabei meist unklar und unverständlich; dem Kunden einen Überblick über die wichtigsten Daten seiner Police zu verschaffen, so Hirsch, läge offensichtlich nicht im Interesse der Anbieter. Die Kunden würden dabei gezielt für dumm verkauft und würden ihr Versicherungsprodukt oft erst nach Erläuterungen durch den Ombudsmann wirklich verstehen.
Der Ombudsmann für Versicherungen ist eine unabhängige Schlichtstelle für Versicherungsstreitfälle bis zu einem Streitwert von 100.000 Euro, die seit 2001 existiert. Der Service ist für Verbraucher kostenlos, bis zu einem Streitwert von 10.000 Euro sind die Entscheidungen des Ombudsmannes außerdem bindend.