Versicherungsarchiv.de - Versicherungsvergleich & Informationen

GKV & PKV: Zahl der Nichtzahler nimmt zu

Apr 30 2012

Immer mehr Versicherte in Deutschland können ihre Beiträge nicht zahlen. Dieses Problem existiert nicht nur in der privaten Krankenkasse, sondern nimmt auch bei den gesetzlichen Kassen immer mehr zu. Doch was passiert eigentlich, wenn man nicht mehr zahlt?

Zunächst werden säumige Versicherte in der Regel mehrfach ermahnt und müssen meist einen Säumniszuschlag bezahlen. Dieser beträgt üblicherweise ein Prozent des ausstehenden Betrags. Ab dem zweiten Monat kann der Versicherer außerdem einen Zuschlag von bis zu fünf Prozent erheben.

Zahlt der Kunde auch dann noch nicht, können die Leistungen der Versicherung ausgesetzt werden. Dies gilt allerdings nicht für die Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände, und auch die Versorgung im Fall einer Schwangerschaft ist auch dann weiterhin gewährleistet.

Weitere Rechtsmittel sind Zwangsvollstreckungen oder Pfändungen, und immer häufiger treiben auch Beamte des deutschen Zolls Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen ein. Im vergangen Jahr rund 1,6 Millionen Mal – diese Zahl liegt um fast 20 Prozent über der des Vorjahrs.

Verbraucherschützer sehen die Schuld allerdings nicht bei den Versicherten. Vielmehr sei dies die Folge einer sozialen Schieflage. Schulden von einigen tausend Euro seien keine Seltenheit, wie eine Sprecherin der Verbaucherzentrale in Berlin verlauten ließ. Betroffen seinen vor allem Kleinselbstständige.

Auch der deutsche Gewerkschaftsbund und Vertreter der Politik fordern Änderungen im System der Krankenversicherung in Deutschland. Die Zahl der Nichtzahler nimmt seit Einführung der Versicherungspflicht stetig zu.