Einem Bericht der Financial Times Deutschland wollen die deutschen Versicherer künftig ihr Verkaufsverhalten durch unabhängige Wirtschaftsprüfer beurteilen lassen. Diese sollen den Unternehmen jährlich bestätigen, dass sie sich an den Verhaltenskodex für den Vertrieb von Versicherungsprodukten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) halten.
Gleichzeitig wird der Kodex auch neu überarbeitet: Die Neufassung soll deutlich schärfer ausfallen. Darauf drängen vor allem die Marktführer Allianz und Ergo, denen das schlechte Image der deutschen Versicherer nach den Skandalen der letzten Jahre schweres Kopfzerbrechen bereitet.
Durch den Einsatz externer Prüfer versucht die Branche nun, gegenzusteuern. Einige der kleineren Versicherer äußerten allerdings auch Bedenken: Gerade in größeren Unternehmen mit tausenden von Vertretern sei die Einhaltung des Kodex nur schwer nachzuprüfen. Außerdem befürchten sie durch die jährlichen Prüfungen mehr Bürokratie und höhere Kosten.
Bis November, so heißt es, soll der neue Kodes verabschiedet werden. Darin sollen neben Vorschriften zu klaren Identifizierung der Vermittler als Makler oder Verteter auch Qualifikations- und Beratungsvorschriften sowie Regeln für das allgemeine Geschäftsverhalten enthalten sein. In letzteren soll es unter anderem auch strikte Regeln für die Angemessenheit von Werbemaßnahmen und Unternehmensveranstaltungen geben.