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Lebensversicherung: Vorsicht beim Verkauf!

Mrz 26 2012

 

Fast jede zweite Lebensversicherung in Deutschland wird vor ihrer Ablaufzeit gekündigt. Dabei wird meist in Kauf genommen, dass ein Großteil des bis dahin eingezahlten Geldes dann verloren geht, da die Rückkaufswerte meist extrem niedrig sind. Viele Kunden entscheiden sich darum für den Verkauf ihrer Versicherung an Policen-Händler. Doch wie ein Bericht der Zeitschrift Stiftung Warentest Finanztest zeigt, lohnt sich das nur in den seltensten Fällen.

Policen-Händler kaufen die Lebensversicherung eines Kunden auf, zahlen an seiner Stelle die Beiträge weiter und kassieren dafür am Ende der Laufzeit die Prämie. Dafür zahlen sie dem Kunden für seine Police den Rückkaufswert plus einen Aufschlag – eigentlich ein Geschäftsmodell, von dem alle Beteiligten profitieren.

In den letzten Jahren jedoch, so Finanztest, entwickelt sich der Markt immer schlechter, weswegen nun viele Händler nicht nur auf den Aufschlag verzichten, sondern teilweise nicht einmal mehr den Rückkaufswert zahlen: Tatsächlich machte nur eines der getesteten Unternehmen (die Firma "Policen Direkt") ein akzeptables Angebot. Insgesamt, so heißt es weiter, sei der Markt sehr undurchsichtig und viele Anbieter würden mit unseriösen Angeboten locken.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin warnte in diesem Zusammenhang sogar vor Betrügern. Wer sich schützen will, sollte auf jeden Fall überprüfen, ob der betreffende Händler Mitglied im Bundesverband für Vermögensanglagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) ist.

Je nach Situation gibt es auch übrigens auch Alternativen zu Verkauf und Kündigung. In manchen Fällen kann es beispielsweise ratsamer sein, die Versicherung  vorübergehend beitragsfrei zu stellen, sprich einzufrieren, bis man sich die Beiträge wieder leisten kann.

Es ist außerdem möglich, die Dynamik aus dem Vertrag zu streichen, um eine regelmäßige Erhöhung der Beiträge zu verhindern; die Auszahlung am Ende der Laufzeit fällt dann allerdings etwas geringer aus.