Versicherungsarchiv.de - Versicherungsvergleich & Informationen

Billigtarif für Privatversicherte

Feb 06 2012

Rund 144'000 Privatversicherte in Deutschland können ihre monatlichen Beiträge nicht zahlen. Den Versicherungen ebenso wie den behandelnden Ärzten entstehen dadurch jährlich Verluste im dreistelligen Millionenbereich. Das Problem: Seit 2009 besteht hierzulande eine gesetzlich geregelte Versicherungspflicht. Den säumigen Schuldnern einfach zu kündigen, geht also nicht mehr, und die Kosten für eine Notfallbehandlung müssen ebenfalls weiterhin übernommen werden.

Abhilfe schaffen soll nun eine neue Regelung, nach der es möglich sein soll, Nichtzahler in einen neuen Tarif umzustufen. Dieser soll mit Betträgen von etwa 100 Euro im Monat soweit erschwinglich sein, dass die Versicherten auch in prekären Situationen weiter ihre Zahlungen leisten können – berücksichtigt man einen Arbeitgeberanteil, verringert sich der Betrag abermals. Abgedeckt werden bei diesem einheitlichen Nichtzahlertarif dann aber nur noch die Kosten akuter Krankheiten oder Schwangerschaften.

Die Hanse Merkur bietet als einziger deutscher Versicherer derzeit bereits einen vergleichbaren Tarif für Privatkunden an. Bei diesem betragen die monatlichen Beitragszahlungen zwar nur etwa 60 Euro, der Tarif ist allerdings mit einem jährlichen Selbstbehalt von 5000 Euro verknüpft – dass das ebenfalls keine optimale Lösung darstellt, ist klar.
Die Einzelheiten eines möglichen Nichtzahlertarifs werden derzeit zwischen Finanz-, Justiz- und Geundheitsministerium abgestimmt.