Versicherungsarchiv.de wünscht ein frohes und erfolgreiches Jahr 2012 und meldet sich mit frischen News wieder zurück: Die gesetzlichen Krankenkassen stehen schon zu Jahresbeginn wieder massiv in der Kritik. Einer unabhängigen Studie des Management-Beratungsunternehmens A.T. Kearney zufolge fallen im Verwaltungssystem der deutschen Krankenversicherungen überdurchschnittlich hohe Kosten an – weit höher, als bisher angenommen.
Allein 2010 betrugen die Verwaltungskosten demnach mehr als 27 Milliarden Euro, und damit satte 15,6 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in diesem Jahr. Dieser Wer liegt deutlich über dem von den Krankenkassen offiziell angegebenen Verwaltungskostenanteil von 5,4 Prozent. Von Seiten des Unternehmens hieß es, man sehe hier ein "signifikantes und bisher ungenutztes Effizienzsteigerungs- und Kosteneindämmungspotenzial".
Konkret könnten durch schlankere Strukturen innerhalb des öffentlichen deutschen Gesundheitssystems die Kosten soweit gesenkt werden, dass für die gesetzlichen Krankenkassen ein Beitragssatz von 14,2 Prozent realisierbar sei. Das entspricht einer Senkung um 1,3 Prozent und einer jährlichen Ersparnis von 252,90 Euro pro Kunde.
Einem Bericht der "Welt Online" zufolge wehrte sich der GKV-Spitzenverband umgehend gegen die Vorwürfe. Die in der Studie des Beratungsunternehmens kritisierte "übeflüssige Bürokratie", so Verbandssprecher Florian Lanz, sei für eine gute medizinische Behandlung unabdingbar.
A.T. Kearney befragte für seine eigenfinanzierte Studie mehr als 6000 Ärzte, Kliniken und Apotheker im Zeitraum von Juni bis August 2011.