Die Abschaffung der 3-Jahres-Frist zeigt Wirkung: Bis 13.12.2010 mussten Arbeitnehmer, die sich privat Krankenversichern wollten, über einen Zeitraum von drei Jahren ein Jahresbruttoeinkommen von mindestens 49.500 Euro nachweisen. Diese Regelung wurde zum ersten Januar 2011 gekippt, nun reicht bereits ein Jahreseinkommen aus, um Mitglied einer privaten Krankenversicherung zu werden. Und das hat deutliche Folgen: 2011 ist die Zahl der privat Versicherten in Deutschland auf knapp 8,95 Millionen angestiegen, mit etwa 54.000 Abschlüssen allein in diesem Jahr, was ein Wachstum von gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Außerdem wurden fast 119.000 neue private Zusatzversicherungen von gesetzlich Versicherten Bundesbürgern abgeschlossen – die Kunden reagieren auf die Einschränkungen im gesetzlichen Versicherungssystem und schließen Zusatzpolicen ab oder wechseln gleich zu den privaten Anbietern. Diese arbeiten übrigens in jüngster Zeit immer enger mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammen – Experten werten dies als Reaktion auf den immer stärker umlämpften Markt und vermuten gar, dass die Strukturen und damit die Grenzen zwischen privater und gesetzlicher Krankenkasse in naher Zukunft noch weiter aufbrechen und so immer individuellere Versicherungen möglich werden.
Wer sich nun überlegt, zu einer privaten Krankenversicherung zu wechseln, darf nicht vergessen, dass die Beitragsermessungsgrenze zwar nur noch für ein Jahresbruttoeinkommen gilt, ab 1. Januar 2012 wird diese jedoch erhöht und beträgt dann 50.850 Euro; von dieser Regelung befreit sind auch weiterhin lediglich Beamte, Freiberufler und Selbstständige sowie, in bestimmten Fällen, Studenten.
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