Zum Jahresende hin beginnt in der Versicherungsbranche meist das große Ringen um Neukunden. Mit großangelegten Werbeaktionen und – scheinbar – besonders lukrativen Angeboten versuchen viele Versicherer, noch vor Jahreswechsel möglichst viele Verträge abzuschließen. Diese Saison sind vor allem die Lebensversicherungen ganz vorne mit dabei. Der Grund: Ab Januar 2012 wird nach Beschluss des Bundesfinanzministeriums der Höchstrechnungszins (auch Garantiezins genannt) bei Lebensversicherungen von 2,25 auf 1,75 Prozent gesenkt. Schuld daran, so heißt es laut Pressesprechern, ist die allgemein schlechte Zinslage auf dem Kapitalmarkt in den vergangenen Jahren.
Betroffen von der Zinssenkung werden allerdings nur neu abgeschlossene Verträge sein. Darum drängen viele Anbieter dazu, noch 2011 eine neue Lebensversicherung abzuschließen. Der Bund der Versicherten warnt jedoch davor, die Entscheidung zum Abschluss eines kapitalbildenden Vertrags von der Höhe des Garantiezinses abhängig zu machen. Viel wichtiger sei die Gesamtverzinsung eines Vertrages, die sich aus der Garantieverzinsung von derzeit noch 2,25 Prozent und der laufenden Überschussverzinsung zusammensetzt.
Schlau ist hier, wer genauer vergleicht. Denn bei vielen Versicherern, die nun zur Eile aufrufen, lohnen sich die Policen bereits jetzt nur selten, wohingegen sich bei anderen, teilweise rentableren Anbietern auch im kommenden Jahr für Neukunden im Schnitt nichts ändern wird – hier wird es dann einen größeren Anteil an nicht garantierten Überschüssen geben, so ein Sprecher der Debeka Lebensversicherung.
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