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Inflation

Jul 06 2011

Inflation, auch Teuerung genannt, äußert sich in einer Entwertung des bereits vorhandenen Geldes der Verbraucher. Angenommen ein Kunde bekommt im Jahr 2010 für 100 Euro 20 Kilo Tomaten und im darauf folgenden Jahr 2011 nur noch 10 Kilo. Hier hätte das Geld des Kunden innerhalb eines Jahres die Hälfte an Wert verloren. Die Inflationsrate würde so 50% betragen. Um solche extremen Schwankungen aufzufangen, wurde ein so genannter Warenkorb erfunden, der in veränderlicher Zusammensetzung vom Statistischen Bundesamt für jedes Jahr neu berechnet wird. So können Tomaten zwar teurer werden, wenn aber gleichzeitig die Preise für Gurken um die Hälfte sinken würden, wäre die jährliche Inflationsrate bei 0%.

Daher ist die Berechnung der jährlichen Teuerung von vielen verschieden Warengruppen abhängig. Die einen steigen im Preis, wieder andere werden günstiger. In den letzten Jahren war die Inflationsrate in Deutschland gering. Sie betrug zwischen 1 – 3 % jährlich. Prognosen für die Zukunft sind schwierig. Nach der Volkswirtschaftslehre muss ein gleich bleibendes Warenangebot einer steigenden Geldmenge gegenüberstehen. Als Extrembeispiele gelten die Hyperinflationen in den Jahren 1922 – 1923, sowie von 1945 – 1948. Hier kamen chaotische politische Verhältnisse nach den verlorenen Weltkriegen, eine gigantische Staatsverschuldung und eine daniederliegende Warenproduktion zusammen. Während in den zwanziger Jahren die damalige Reichsregierung die Inflation gezielt zur Senkung der Verschuldung und der Nichtbezahlung der fälligen Reparationen an die Siegermächte des Ersten Weltkrieges einsetzte, existierte Mitte der vierziger Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kein deutscher Staat mehr, der die Inflation hätte steuern können.

Eine mäßige Inflation von ein paar Prozent jährlich wird in der Wirtschaftswissenschaft nicht als schädlich angesehen. Im Gegenteil, sie kann sogar Unternehmen dazu anhalten mehr zu produzieren, da hier steigende Gewinne möglich sind. Die Inflation ist jedoch unsozial, da sie Bezieher von niedrigem Einkommen stark benachteiligt. Diese Menschen haben oft kein Druckmittel, um den steigenden Preisen ein ebenfalls steigendes Einkommen gegenüberzustellen. Daher sollten die Wähler eine Regierung nicht nur nach ihren Versprechungen beurteilen, sondern auch die Bekämpfung der Inflation als Maßstab für eine erfolgreiche Arbeit ansehen.