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In der Krankenversicherung wird die elektronische Gesundheitskarte zwangsweise eingeführt

Jan 13 2011

Die e-Card ist bei vielen Ärzten unbeliebt, da sie Kosten verursacht und auch aus Datenschutzgründen Bedenken bestehen. Nicht umsonst ist die FDP in den letzten Monaten so stark in der Wählergunst gefallen. Und das liegt nicht nur an dem Außenminister Westerwelle, der das einmalige Kunststück geschafft hat, sich mit diesem Amt in der Öffentlichkeit unbeliebt zu machen. Derzeit würden bei einer Wahl nur vier Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz bei dieser Partei machen. Das könnte wohl daran liegen, dass Sie ihre Wahlversprechen nicht eingehalten haben. Eines davon war, die elektronische Gesundheitskarte nicht einzuführen.

Ursprünglich war geplant, die e-Card zunächst in der Region Nordrhein einzuführen. Dieser Plan hat sich erledigt, die Karte soll im gesamten Bundesgebiet an die Versicherten verteilt werden. Etwa sieben Millionen e-Cards müssen in den nächsten zwölf Monaten hergestellt werden. Die Karte soll neben einem Foto des Versicherten auch weitere Daten enthalten. Was genau in der neuen Karte gespeichert werden soll, steht bisher nicht fest. Zumindest der Auslandskrankenschein soll in der neuen Karte enthalten sein.

Die Gründe für ein Foto auf der elektronischen Gesundheitskarte liegen auf der Hand. Bisher konnte ein nichtversicherter Patient mit der Karte eines Bekannten zum Arzt gehen und sich auf Kosten dessen Krankenkasse behandeln lassen. Das ist zwar streng verboten, ein Betrug um genau zu sein, konnte aber nur schlecht überprüft werden, wenn das Geschlecht und das Alter übereingestimmt hat. Viele Sprechstundenhilfen wollten sich außerdem nicht als unbezahlte Kontrolleure der Krankenkassen vereinnahmen lassen. Auch hatten die Ärzte keinen besonderen Ehrgeiz in Sachen Identitätsfeststellung ihrer Patienten, da sie das Geld von den Krankenkassen sowieso erhalten haben.

Die Frage nach dem Ausweis in Verbindung mit der Versichertenkarte, hätte den Patienten und Kunden des Arztes in einem schlechten Licht dastehen lassen. Und wer will schon vor versammeltem Wartezimmer als verdächtigter Betrüger dastehen. Das nächste Mal geht der Patient dann zu einem anderen Arzt. Was der Arzt wieder nicht will und deshalb nicht nach dem Ausweis fragen lässt.