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Fremdwährungsdarlehen

Jun 17 2009

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Baufinanzierung zu gestalten. So kann das für die Errichtung, den Kauf oder die Sanierung einer Immobilie benötigte Fremdkapital beispielsweise im Rahmen eines klassischen Annuitätendarlehens oder eines Bauspardarlehens zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere Möglichkeit, die sich allerdings durch einen eher spekulativen Charakter kennzeichnet, ist ein sogenanntes Fremdwährungsdarlehen. Bei einem Fremdwährungsdarlehen wird das Darlehen, wie der Name vermuten lässt, in einer fremden Währung aufgenommen, in den meisten Fällen in Schweizer Franken oder Japanischen Yen. Das aufgenommene Kapital wird im Zuge der Auszahlung in Euro umgewandelt und bei der Rückzahlung erneut in die ursprüngliche Währung zurückgetauscht. Dabei handelt es sich bei Fremdwährungsdarlehen in aller Regel um endfällige Darlehen, also tilgungsfreie Darlehen.

Während der Laufzeit des Darlehens werden lediglich die anfallenden Zinsen zurückbezahlt, zeitgleich wird im Rahmen eines Tilgungsträgers ein Guthaben angespart, mögliche Tilgungsträger sind dabei Lebensversicherungspolicen oder Fonds. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Vertrag endet und das Darlehen fällig wird, wird das im Rahmen des Tilgungsträger angesparte Guthaben verwendet, um die Darlehenssumme durch eine einmalige Rate zurückzuzahlen. Fremdwährungsdarlehen bieten einige Vorteile, können jedoch auch mit deutlichen Nachteilen verbunden sein. Eine Vorteil von Fremdwährungskrediten liegt darin, dass das Zinsniveau in anderen Ländern häufig niedriger liegt als in Deutschland, wovon der Finanzierungsnehmer im Rahmen des Fremdwährungsdarlehens profitieren kann. Mögliche Vorteile, jedoch zeitgleich auch mögliche Nachteile ergeben sich durch Schwankungen der Wechselkurse sowie durch die Entwicklung der Zinsen. Sinkt der Wechselkurs der Währung, in der das Darlehen aufgenommen wurde, gegenüber dem Euro, profitiert der Finanzierungsnehmer von sinkenden Kosten, allerdings verteuert sich das Darlehen, wenn der entsprechende Wechselkurs steigt. Die Zinsen werden bei Fremdwährungskrediten in aller Regel nur für eine kurze Zeit festgelegt, was bedeutet, dass sich Änderungen der Zinssätze auf das Darlehen auswirken.

 Die nur für kurze Zeit vereinbarten Zinsen bieten für den Finanzierungsnehmer die Vorteile, dass er zum einen unmittelbar von sinkenden Zinsen profitieren kann und zum anderen sehr flexibel ist, denn grundsätzlich ist es möglich, das Darlehen jeweils am Ende einer Zinsperiode in eine andere Währung umzuwandeln oder zu kündigen. Nachteilig ist jedoch, dass sich das Darlehen durch steigende Zinsen verteuert und zudem keine Kalkulationssicherheit gegeben ist. Fremdwährungskredite sind meist an einige Bedingungen geknüpft, zu denen beispielsweise ein ausreichend hohes, gesichertes Einkommen sowie ein verhältnismäßig hoher Anteil an Eigenkapital gehören. Dadurch und auch durch das notwendige Maß an Risikobereitschaft bieten sich Fremdwährungsdarlehen somit in erster Linie für Finanzierungsnehmer an, die über ein entsprechendes finanzielles Polster verfügen