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Daten-Leck bei der Allianz

Aug 22 2012

Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge hat es bei der Allianz eine schwere Datenpanne gegeben: Offenbar hat ein Privatermittler, der im Auftrag des Unternehmens Verdachtsfälle von Versicherungsbetrug untersucht hatte, streng vertrauliche Dokumente weitergegeben. Damit gerät der größte deutsche Versicherer in die Kritik, nicht sorgsam genug mit Kundendaten umzugehen.

Der Meldung zufolge liegen der Redaktion der FTD Strafanzeigen, Ermittlungsakten von Polizei und Staatsanwaltschaft, Kontoinformationen und andere Unterlagen vor, die zumindest teilweise aus Beständen der Allianz stammen.

Offenbar lassen sich die durchgesickerten Unterlagen alle auf einen Privatdetektiv zurückführen, von dem sich die Allianz Anfang des Jahres im Streit getrennt hatte. Unklar bleibt allerdings, wieso der Detektiv die Dokumente nicht wie branchenüblich zurückgegeben oder gelöscht hatte und warum der Versicherer dies nicht sicherstellen konnte.

Als Konsequenz hat das Unternehmen angekündigt, die Anforderungen an externe Ermittler zu verschärfen. Ein Sprecher der Allianz sagte, man werde strukturierte Qualitätsaudits einführen sowie die Zahl der Ermittler, mit der man zusammenarbeite, reduzieren.

Datenschützer zeigen sich indes verständnisvoll: Das Einschalten externer Ermittler bei begründetem Betrugsverdacht sei vollkommen in Ordnung. Ein Verstoß gegen den Datenschutz von Seiten der Allianz liege hier nicht vor.