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Unisex-Tarife: Männer zahlen mehr

Mai 23 2012

Wer darüber nachdenkt, an seinem privaten Krankenversicherungvertrag etwas zu ändern, sollte sich damit beeilen. Denn gerade für Männer kann es ab dem 21. Dezember teurer werden. Ab dann dürfen die privaten Krankenversicherer neuen Kunden nämlich nur noch Unisex-Tarife verkaufen.

Statt wie bisher Männern und Frauen unterschiedliche Tarife anzubieten, werden beide Geschlechter künftig die gleichen Beiträge zahlen und die gleichen Leistungen beziehen. Diese Umstellung geht zurück auf eine Entscheidung des europäischen Gerichtshofs vom März 2011. In der Praxis heißt das: Frauen, die aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung bisher in der Regel deutlich höhere Tarife zahlen mussten, kommen in Zukunft etwas billiger weg, während Männer erheblich tiefer in die Tasche greifen müssen.

Bestehende Verträge sind von der Neuregelung nicht betroffen – eigentlich. Wer allerdings nach dem 21. Dezember allzu einschneidende Veränderungen an seinem Vertrag vornimmt, riskiert, dass aus dem alten ein neu abgeschlossener Vertrag wird – zu den neuen, geschlechtsneutralen Bedingungen. Welche Änderungen genau zu solch einem formalen Neuabschluss führen, ist allerdings noch nicht ganz klar. In vielen Fällen, so ein Sprecher der privaten Krankenkassen, werden wohl die Gerichte entscheiden müssen.