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Atomkraftwerke ohne ausreichende Versicherung

Mrz 21 2011

Nach dem Erdbeben und der darauf folgenden schreckliche Katastrophe in Japan gerät die Welt in einen neuen Dialog über die Nutzung der Kernenergie. Nachdem die Reaktoren in Fukushima außer Kontrolle geraten sind scheint die Welt wieder sensibelisiert auf die Risiken, die von Atomreaktoren ausgehen. Zum momentanen Zeitpunkt ist nicht absehbar, wie weit sich die atomare Katastrophe in Japan noch weiter entwickeln wird.

Ein atomarer Gau in dicht besiedelten Länder wie z.B. Japan oder auch Deutschland hat wahrscheinlich nicht nur eine große Anzahl an gesundheitlich Geschädigten zur Folge, sondern auch der entstehende wirtschaftliche Schaden würde eine seperate Katastrophe zur Folge haben. Man stelle sich nur vor, man müßte in Deutschland rund um einen Reaktor eine 50 Kilometer reichende Sicherheitszone einrichten, die dauerhaft evakuiert bleiben müßte. Hiervon könnten Millionen von Bürgern betroffen sein. Auf einen Schlag könnten diese Menschen durch Verstrahlung ihre gesamte Existenz verlieren, Hab und Gut, Arbeitsplatz, soziale Kontakte…

Dieses wirtschaftliche Risiko ist in Deutschland nur unzureichend abgesichert, nur ein Bruchteil der zu erwartenden Schäden sind durch die Betreiber abgedeckt. Diese müssen im Moment nur bis zu 2,5 Milliarden € Schadenersatzansprüche begleichen, eine Studie des Bundes geht bei einem schweren Kernschmelzunfall in Deutschland von ca. 5500 Millarden € Schäden aus. Andere Studien kommen bei der Berechnung sogar auf die doppelte Schadenshöhe. Somit trägt die Bevölkerung auch das wirtschaftliche Risiko eines Atomunfalls, obwohl sich die Bevölkerung Umfragen zufolge zum großen Teil gegen die Atomenergie stellt.

Die Bundesregierung und der Bundestag werden nun mittels einer Unterschriftenaktion dazu aufgefordert, eine volle Atomhaftpflichtversicherung für das Betreiben eines Atomkraftwerks vorzuschreiben. Diese Initiative wird getragen von der Ärzteorganisation IPPNW, der neuen Richtervereinigung NRV, dem Bund Naturschutz in Bayern und dem BUND.

Etliche bekannte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben unterstützen diese Aktion, darunter vier ehemalige Bundesminister. Auch das Versicherungsarchiv.de schließt sich dieser Forderung an, alle unsere Redakteure haben mit ihrer Onlineunterschrift die Forderung nach einem vollständigen Haftpflichtschutz für AKWs unterstützt. 

Jede Menge weitere Informationen, die prominenten Unterstützer, die Hintergründe und die Unterschriftenlisten finden Sie unter:  

http://www.atomhaftpflicht.de/